Schon wieder Montag, schon wieder in die Arbeit – viele kennen das Gefühl, nicht in die Arbeit gehen zu wollen und sich schon zu Wochenbeginn auf das Wochenende zu freuen. Die meiste Zeit unseres Lebens verbringen wir jedoch in der Arbeit und diese sollte uns deshalb im besten Fall Freude bereiten und Sinn stiften. Doch der Weg von der Pflicht zur Freude ist meist lang und schwierig.

Montag: Wann ist endlich Wochenende?

Die derzeit gängige Mainstreaming Meinung ist, dass nur das Wochenende und der Urlaub erstrebenswerte Lebenszeit darstellen. Freizeit ist Freiheit! Montag bis Freitag ist Freiheitsberaubung und daher zu verurteilen. Medien, wie der eine oder andere bekannte Radiosender, schlagen in dieselbe Kerbe: Montag – wie fürchterlich, die ganze Woche noch mühselig vor uns. Freitag ist Jubeltag, weil das Wochenende bevorsteht. Das ist schade, denn dadurch geben wir die Eigenverantwortung für die aktive Gestaltung unseres Arbeitslebens ab und begeben uns in die Opferrolle. Wir vergessen, dass die meisten freie Berufswahl haben, dass uns niemand zwingt, einen bestimmten Beruf in einem bestimmten Unternehmen in einer bestimmten Stadt in einem bestimmten Land nachzugehen. Die EU ermöglicht uns in einem noch nie dagewesenen Freitheitsgrad die freie Wahl der Berufsausübung.

Anfang 30: Wann kommt endlich die Pensionierung?

Es wird uns allgemein prophezeit, dass die derzeitig 20-Jährigen zwei bis drei unterschiedliche Berufe bis zu ihrer Pensionierung ausüben werden. Welche Vielfalt an Möglichkeiten! Und es scheint, dass wir es nicht schaffen darüber glücklich zu sein – ganz im Gegenteil: Viele Berufstätige sehnen sich schon früh nach der Pensionierung. Scheinbar die einzig wirklich erstrebenswerte Lebenszeit – unbeschwert, unbekümmert, ständig auf Reisen, den Lebensabend genießend. Es gibt auch eine Kehrseite: Wir lassen uns gar nicht richtig auf die Arbeitswelt ein. Die unter 30-Jährigen absolvieren eine Ausbildung nach der anderen, ein Praktikum in Teilzeit folgt dem nächsten – geringere Arbeitszeit, geringere Verantwortung.

Macht Arbeit krank oder Freude?

Durch die seit Jahren zunehmenden Burn-out Fälle macht sich der Verdacht breit, dass Arbeit krank macht – weil sie uns rund um die Uhr in Anspruch nehmen, uns auslaugen, erschöpfen, bis zum Totalausfall stressen kann. Weil unsere Chefs, unsere Kollegen, unsere Mitarbeiter uns krank machen – durch Anfeindung, Ignoranz und Geringschätzung. Das muss aber nicht so sein, denn Arbeit kann auch Lebenssinn geben. Dadurch macht sie glücklich und zufrieden. Nichts erscheint so sinnvoll und erstrebenswert wie eine sinnstiftende Tätigkeit. Die Arbeit ermöglicht uns Anerkennung, an ihr und mit ihr können wir wachsen und uns weiterentwickeln. Durch die Arbeit können wir uns entfalten, alle in uns angelegten Potenziale ausleben und dadurch persönliche Genugtuung und Erfüllung erleben.

Der Schlüssel zur sinnstiftenden Arbeit

Was stimmt jetzt tatsächlich? Macht Arbeit krank oder bietet sie ein erfülltes, sinnvolles Leben? Wohl beides. Wenn wir uns in einem Arbeitsumfeld befinden, das nicht unseren Talenten und Potenzialen entspricht, dann können wir nicht erfolgreich sein. Wenn wir aus finanziellen Sicherheitsgründen an einem Arbeitsumfeld festhalten, das uns nicht wertschätzend behandelt, dann können wir nicht glücklich sein. Wenn wir es nicht wagen, uns dem Fluss des Lebens zu überlassen, der ständige Veränderungen mit sich bringt, sondern stattdessen an bisherig Bekanntem festklammern, dann können wir nicht wachsen und uns entfalten. Wenn wir uns nicht von den eigenen Ansprüchen und den Erwartungen der anderen abgrenzen können, dann werden wir uns selbst verlieren.

Der Schlüssel zum erfolgreichen Lebenskonzept liegt im Suchen und Finden eines erfüllten Arbeitslebens. Sinnstiftend, fördernd, fordernd. Woran wir erkennen, einen derartigen Job zu haben? Ganz einfach – wir beziehen mindestens soviel Energie aus der Arbeit wie wir einsetzen, Tag für Tag, Jahr für Jahr bis zur Pensionierung. Wir teilen unsere Lebenszeit nicht mehr in kranke Arbeitszeit und sinnvolle Freizeit, sondern finden einen guten Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit in wechselnder Intensität, jeweils angepasst an die eigenen persönlichen Lebensumstände. Zudem sind wir unermüdlich bestrebt all unsere Talente und Fähigkeiten bestmöglich im Arbeitsleben zum Einsatz zu bringen. Wir lernen zwischen den Polen zu surfen: führen und folgen, leidenschaftlich und gelassen, engagiert und reserviert, mit vollem Einsatz und in gesunder Abgrenzung. Richtig, das für sich in passender Form zu erlernen, klingt nach einer Lebensaufgabe – zielgerichtete Coachings für Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwicklung bieten dafür eine effektive Unterstützung.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.