Wir haben aktuell einschneidende Veränderungen erfahren, die wir nicht bewusst gewollt oder herbeigerufen haben. Sie wurden uns über geänderte Rahmenbedingungen einfach auferlegt und abverlangt: neue Arbeitsmodelle, neue Begegnungsformen, neue Einstellungen etc. Ein Ende der Auswirkungen ist noch nicht abzusehen.

Trotz intensiver betrieblicher Weiterbildungsangebote wurden wir dafür nicht ausreichend vorbereitet und könnten jetzt, jede Hilfe und Unterstützung brauchen: Führungskräfte, für die noch anstehenden organisatorischen Adaptierungen sowie deren kulturelle Anpassungen. Mitarbeiter, um in diesen neuen Rahmenbedingungen erfolgreich leben und überleben zu können.

Im Miteinander die Transformation meistern

Neue Weiterbildungsangebote erhalten nun breiten Zuspruch. In einer ersten Reaktion, war jedoch „Alles online“ scheinbar das alleinige Heilversprechen. Mittlerweile ahnt man schon, dass die Weiterbildungsantwort differenzierter sein muss, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Das Gebot der Stunde ist klar: Transformation ist der Spitzenreiter im Weiterbildungskatalog.

Transformation wandert trickreich vom rein strukturell organisatorischen Bereich, zunehmend in den Kultur- und Selbstmanagementbereich. Das was wir wirklich ändern wollen, ist die Haltung und das Verhalten. Diese Zielsetzung hat Einfluss auf das Setting und die Methoden. Denn, Haltungs- und Verhaltensänderungen erreichen wir nur in Kleingruppen- und Einzelsetting mit Coachinghaltung und -techniken.

Lernen lebt vom direkten Austausch

Da das Miteinander Lernen auch vom nonverbalen und mentalen Austausch lebt, ist das Präsenzmeeting dem Onlinemeeting vorzuziehen. Es lebt von der Haltung und dem Verhalten des Coaches und – im Kleingruppensetting – von den Lernpartnern. Man wird inspiriert, ermuntert, gelobt, wertgeschätzt. Misslungene Gehversuche im neuen Tun und Denken werden gemeinsam weggelacht. Mut, Zuversicht, und Humor sind die Erfolgsgeheimnisse der gelungenen Transformation.

Der Wandel muss auch in der Weiterbildung stattfinden

Wenn im Rahmen der wirtschaftlichen Krise Unternehmen sparen müssen, könnte man meinen, dass es aufgrund der Einschränkungen im Budget, auch keine Weiterbildungsangebote mehr gibt. Dem ist nicht so. Hier gilt es lediglich an der richtigen Stelle Sparmaßnahmen zu treffen. Denn, auch die Art der Weiterbildung muss an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Die Vielzahl an Fortbildungen in der internen Academy zur sozialen und persönlichen Kompetenzerweiterung, braucht es in der Intensität wie bisher jetzt nicht. Vielmehr sollen genau auf die Transformation abgestimmte Weiterbildungen angeboten werden. Das ist zielsicher, unterstützend und erfolgssichernd.

Verhalten verändern heißt Komfortzone verlassen

Die Weiterbildungen werden maßgeschneidert und vielfältig im Kleingruppen- und Einzelsetting entwickelt. Denn nur so ist der Einzelne und das Team ausreichend irritiert, um die Komfortzone zu verlassen und die notwendigen neuen Verhaltensschritte zu probieren und über Reflexion zu festigen. Das Credo in dieser Art der verhaltensverändernden Weiterbildung lautet: Jeder für sich und doch alle gemeinsam! Weil das geändert Verhalten des Einzelnen, auf das gemeinsame Verhalten in der Gruppe ausstrahlt und umgekehrt.

Wir sitzen im gleichen Boot

Wenn man sich bei dieser allumfassenden Krise auf eines verlassen kann, dann darauf, dass niemand außen vor bleibt. So sind – beinahe erstmalig – nicht nur die Mitarbeiter und das Mittelmanagement von Haltungs- und Verhaltensänderungen betroffen. Auch das Topmanagement und deren strategisches Führungshandeln ist in den Fokus gerückt. Denn auch für sie ist neu, dass sich bisherige Erfolge nicht fortschreiben lassen. Das sich bisherige Erfolgsmuster nicht einfach 1:1 in der Zukunft wiederholen lassen. Der Markt, das Kundenverhalten, die Produktanforderungen sind sehr schwer einschätzbar, hoch instabil und variabel. Daher ist es entscheidend, dass sich auch das Topmanagement einem persönlichen Lernen aussetzt.

Die Frage, ob online oder Präsenz, stellt sich dabei gar nicht. Klar ist – wenn emotional und mental intensiv zu arbeiten ist, dann ist Präsenzmeeting das einzig richtige Setting. Die Unterstützung des Sparringpartners kann sonst zu 93 % nicht in Anspruch genommen werden. Das ist jene Zahl, die man der nonverbalen Kommunikation zuschreibt, wenn 7 % Sachinhalt abgezogen werden.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.