An Burnout erkranken immer mehr Österreicher – von Betroffenen wird es häufig als extremer Erschöpfungszustand erlebt. Erkennt man die Anzeichen jedoch früh genug, muss es nicht soweit kommen. Auf folgende Warnsignale der Phase 1 sollten Sie achten:

  • Erste Anzeichen Burnout gefährdet zu sein, können Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, ein viel langsameres Arbeiten als man es von sich selbst gewohnt ist und Abgeschlagenheit sein.
  • Obwohl Betroffene grundsätzlich Spaß am Arbeiten haben, tritt Lustlosigkeit In den Erholungsphasen, wenn man frei hat, möchte man am liebsten gar nichts tun. Man zieht sich stärker vom sozialen Geschehen zurück und hat keine Lust mehr sowohl Kollegen – der Plausch in der Teeküche wird gemieden – als auch Freunde und Bekannte zu treffen.
  • Dazu kommen ungesunde Kompensationsmechanismen, wie fettes, kohlehydrathaltiges oder zuckerhaltiges Essen. Das Gläschen Alkohol zum Runterkommen am Abend etabliert sich als Dauerlösung. Manchmal werden auch ein paar Gläser mehr daraus.
  • Es treten Schlafstörungen Die Gedanken kreisen häufig über Unerledigtes sowie Sorgen, die Aufgaben nicht bewältigen zu können. Ein- oder Durchschlafstörungen sind die Folge.

Phase 2: Höchste Zeit zu handeln!

Kurzfristig, punktuell, werden Sie solche Phasen kennen ohne jemals Burnout gehabt zu haben. Hält diese Phase jedoch 3 bis 6 Monate an, verändert sich der Zustand:

  • In der Früh kommt man immer schwerer aus dem Bett. Man hat keine Lust mehr aufzustehen.
  • Einfache Tätigkeiten wie Wäsche waschen, kochen, oder Routineaufgaben im Beruf werden zur unliebsamen Qual und nach Möglichkeit nicht verrichtet. Ein Telefonat kann tagelang hinausgeschoben werden, obwohl es normalerweise sogar freudig erledigt worden wäre.
  • Ein Gefühl der Erschöpfung macht sich breit. Es treten möglicherweise erste körperliche Symptome auf: Herzrasen, Ohrgeräusche oder starke Verspannungen im Rücken.
  • Das Essen schmeckt meist gar nicht mehr oder wird vereinzelt auch in noch größeren Mengen zugeführt.
  • Auf jegliche Aktivität, die nicht essenziell ist, wird verzichtet. Am Arbeitsplatz erwischt man sich häufig dabei, nicht zu hören, was in Besprechungen gesagt wird.

Bei den ersten Anzeichen dieser zweiten Phase sollte Hilfe aufgesucht werden. Ansonsten kommt es dann zur Krankmeldung und zur Unfähigkeit einfachste Dinge des Alltags zu erledigen. Die Erschöpfung fesselt dann viele ans Bett. Die körperlichen Symptome nehmen bei manchen zu – Besuche in Ambulanzen aufgrund von Hörstürzen, Blutdruckkrisen oder Verdacht auf Herzinfarkt sind nicht selten.

Am besten greift man schon in Phase 1 ein und baut seine Stressmanagement-Mechanismen aus. Man sollte dafür Sorge tragen, dass die Belastung nicht dauerhaft anhält. Dafür muss man Aufgaben an Kollegen oder Familienmitgliedern abgeben und sich Unterstützung holen. Ein Coach kann bei der Planung für einen Exit aus dieser hohen Belastung unterstützen: Wie lange kann ich so weiter machen? (Eine Deadline ist mental hilfreich.) Welche Schritte muss ich wann setzen, damit meine Belastung nach der Deadline sinkt? Was kann ich im hier und jetzt tun? Wo kann ich kurze Erholungsphasen einplanen? Welche Momente des Genusses nehme ich mir? Wie gestalte ich diese? Wie oft plane ich diese ein? Eine solche Planung ist wichtig, um auch langfristig der zu hohen Belastung und somit auch einem Burnout zu entgehen.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.