Vom Winterschlaf direkt in die Führungsmüdigkeit – die letzten Wochen haben dazu sehr eingeladen. Der im Zuge von Covid-19 von der Regierung herbeigeführte Shut Down, hat bei vielen von uns zu einem Slow Down geführt. Die Verlangsamung ist verlockend und für den Einzelnen, der bis dato übermäßig beansprucht war, auch sehr verführerisch. Jetzt gilt es, diese Führungsmüdigkeit zu überwinden, um mit neuer Energie in die Zukunft zu starten.

Der Rückzug lähmt

Die derzeitigen Rahmenbedingungen wirken lähmend auf alle: Lieferanten, Kunden, Wirtschaftstreibende. Die Komplexität der wirtschaftlichen Verflochtenheit wird mehr denn je spürbar – im Großen und im Kleinen. Das ist bemerkbar, durch den Rückzug einzelner Teammitglieder oder ganzer Unternehmen vom Markt. Man ist nicht mehr präsent, zeigt sich nicht mehr und ist verlangsamt im Denken und Handeln. Das ist für die gesamte Wirtschaft ungesund. Der erzwungene Stillstand bringt nicht nur das komplexe, vernetzte Wirtschaftstreiben ins Trudeln, sondern verleitet auch Führungskräfte dazu, mehrere Gänge zurückzuschalten. Der abrupt verordnete Rückzug kann eine generelle, persönliche Unlust auslösen, sodass die durch Kurzarbeit oder geringere Auslastung gewonnene Freizeit nicht genutzt werden kann: Die Zeit verrinnt zwischen den Fingern, der Pensionsschock ist erlebbar.

Den Schlafmodus ausschalten – Aufwachen in 8 Schritten

Teammitglieder können von Führungskräften wiederbelebt werden. Unternehmen von externen Unterstützern. Zusätzlich helfen diese 8 Schritte, der Führungsmüdigkeit wirksam entgegenzutreten.

1. Zeitliche Struktur

Arbeit ist zu eigen, dass sie uns eine tägliche Struktur auferlegt: Aufstehen, Termine, Ziele, Zeitpläne. Diese Struktur verlangt uns einiges ab und ist nicht immer angenehm, sie hält jedoch das Rad am Laufen. Gerade jetzt liegt der Schlüssel zum motivierten Arbeiten darin, jedem Tag zeitliche Struktur zu geben.

2. Das Aussehen zählt

Business Kleidung, Frisur, Make-Up. Wie wir uns kleiden und präsentieren, unterstreicht unseren beruflichen Status. Mit unserem Aussehen beleben wir aber auch unser Team. Auch bei Videokonferenzen sind wir das Vorbild für den Auftritt in unserem Team und nach wie vor die Visitenkarte nach außen.

3. Kontakt mit anderen

Durch aktives Suchen nach vielfältigen Gesprächen, die interessante und inspirierende Inhalte versprechen, werden Arbeitsgeister wieder geweckt und neue Gedanken angeregt. Besonders Gespräche mit Vertretern anderer Branchen oder Businesssparten, lösen die eigenen gedanklichen Beschränkungen auf.

4. Energie tanken

Ein Mittel, das fast immer hilft: Bewegung. Insbesondere körperliche Betätigung, die uns etwas mehr Tempo abverlangt, wie etwa beim Joggen, Tanzen oder Walken, weckt unsere Lebensgeister. Diese geben auch dem Führungsmodus einen positiven Schwung.

5. Fokus halten

Indem wir uns herausfordernden Aufgaben stellen, die Konzentration erfordern und Ergebnisse anstreben, wecken wir unseren Geist und halten ihn wachsam. Das Setzen von Zielen, die motivieren und inspirieren, gibt unserem Mind-Set neuen Fokus und Orientierung.

6. Selbstmonitoring

Eine mögliche Abwärtsspirale lässt sich frühzeitig erkennen und stoppen, indem man das eigene Verhalten und die eigenen Aussagen reflektiert und überprüft. Dadurch bekommen wir Aufschluss über die eigene Stimmungslage und können so rechtzeitig, mit ganz persönlichen Stimmungsaufhellern, entgegenwirken. Zum Beispiel indem man seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht und den Fokus auf kleine Erfolge und Glücksmomente legt – das stimmt positiv.

7. Cheerleader für das Team

Gelingt es sich selbst aufzurichten, dann ist nun der beste Zeitpunkt, die Energie des Teams zu wecken, die für das Vorwärts- und Weitergehen notwendig ist. Jetzt heißt es, alte Konzepte neu zu beleben und zeitgemäße Rahmenbedingungen zu adaptieren. Gemeinsam den Blick in die Zukunft wagen und neue Ideen entwickeln, wie es nach Corona weitergeht und was dafür schon jetzt zielgerichtet vorbereitet werden kann.

8. Wecke den Unternehmer in dir

Der Unternehmerrolle ist zu eigen, dass sie gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht aufgibt oder sich ausruht. Denn das gefährdet den Fortbestand des Unternehmens. Die Unternehmerrolle braucht daher ganz besonderes: Kompetenzen in Richtung Lösungsorientierung, Aufgeschlossenheit, Neugierde, Offenheit für Neues und Mut etwas anderes auszuprobieren. Speziell dafür ausgerichtetes Einzelcoaching hilft, diese Kompetenzen zu schärfen und sicher, mit neuem Tatendrang, das Unternehmen in die Zukunft zu führen.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.