Agile Unternehmen mit „inspired working conditions“ benötigen agile Mitarbeiterpersönlichkeiten mit neuen Einstellungen und Eigenschaften: eigenmotiviert und selbststeuernd. Denn: Nicht nur die Unternehmensführung verändert sich, auch Mitarbeiter müssen ihre Einstellungen verändern, um sich in agilen Unternehmensstrukturen zurecht zu finden. Flexible Arbeitsplätze unterstützen variable Teamgefüge – jeder ist sich entweder selbst am nächsten oder bildet mit den jeweilig wechselnden Sitznachbarn Kollegenschaften auf Tagesbasis. Mit der Führungskraft wird über E-Mail, Videotelofonie oder App kommuniziert. Das Open Space-Büro tut sein übriges: Der persönliche Kontakt zur Führungskraft verliert sich darin. Diese Veränderungen verlangen einen neuen Mitarbeitertypus – einen New Work Mitarbeiter.

10 Fähigkeiten, die Mitarbeiter für agile Strukturen besonders benötigen:

  1. Eigenmotivation

Waren für einen Mitarbeiter bisher Lob und Wertschätzung der Führungskraft die besten Motivatoren, muss er sich jetzt neuen Antrieb suchen. Er findet diesen in der Arbeit selbst, bei Kunden und Kollegen. Und wenn die Motivation mal einbricht, dann ist man selbst verantwortlich, sie wieder zu finden. An diesen Tagen kann das Home Office genutzt werden, um die konstruktive Kommunikation im Open Space Büro nicht zu trüben.

  1. Entscheidungsstärke

Mitarbeiter haben Entscheidungen selbst zu treffen und dafür in Folge die Verantwortung zu tragen. Mitarbeiter, die sich bis dato bei wichtigen Entscheidungen gerne bei ihrer Führungskraft abgesichert haben, sind jetzt viel stärker auf sich gestellt.

  1. Zeitmanagement

Mitarbeiter, die sich in herkömmlichen Unternehmensstrukturen darauf verlassen haben, dass ihre Vorgesetzten für sie Prioritäten setzen und sie antreiben, wenn etwas zu langsam geht, müssen ihr Zeitmanagement nun selbst im Griff haben. Langsam war gestern – dynamisch ist heute.

  1. Selbststeuerung

New Work Mitarbeitertypen steuern sich selbst durch den Berufsalltag. Jene die gerne Rückenwind haben oder ab und an lieber auf einen Schubs warten, als sich selbst nach vorn zu katapultieren, werden ihre Einstellung verändern und mehr Energie im Berufsalltag einsetzen müssen. Eigener Antrieb wird nämlich von eigener Energie gespeist.

  1. Kreatives Denken

Selbstständiges Denken wird an der Tagesordnung stehen. Möglicheweise bringen Kollegen Ideen ein, aber was, wenn nicht? Sich selbst Lösungen zu überlegen, wird immer wichtiger werden, um Ergebnisse liefern zu können.

  1. Unternehmerisches Denken

Leicht kränkbar sollte man in einer agilen Struktur nicht sein, sondern viel mehr Verständnis für unternehmerische Entscheidungen aufbringen. Beispielsweise macht ein geteilter Arbeitsplatz im Großraumbüro aus unternehmerischer Sicht Sinn, weil Kosten gespart werden. Aus Sicht eines Mitarbeiters könnte es eine Kränkung sein, plötzlich keinen Platz mehr für sich allein zu haben.

  1. Emotionale Stabilität

Bei vermeintlichen Fehlentscheidungen der Chefs hilft künftig keine Opferhaltung, weil niemand sich für die Jammerei interessieren wird – und nach oben delegieren oder sich über den Vorgesetzten mokieren wird aufgrund der Eigenständigkeit und Selbststeuerung obsolet.

  1. Mut

Sich hinter dem Vorgesetzten zu verstecken wird nicht mehr möglich sein, da er nicht persönlich greifbar ist. Sich selbst Mut zu sprechen und tapfer voran schreiten wird die neue Devise.

  1. Innovatives Denken

Veränderungsresistente Persönlichkeiten werden es schwer haben innovative Vorschläge und Ideen nicht nur in der Umsetzung mitzutragen, sondern auch selbst einzubringen. Kontinuierliche Weiterentwicklung von Menschen und Dienstleistungen ist verstärkt gefordert.

  1. Hohe soziale Kompetenz

Viele Entscheidungen sind künftig gemeinschaftlich im Team zu treffen und umzusetzen. Das passiert beispielsweise über das demokratische Prinzip der Abstimmung. Gibt es gleich viele Stimmen und keine Mehrheit für oder gegen etwas ist ein Konsens zu finden. Da braucht es eine hohe soziale Kompetenz und auch einen reifen Umgang mit Meinungsverschiedenheiten. Andernfalls resultiert Entscheidungsunfähigkeit eines Teams oder sogar ein Teamkonflikt, wenn jede Seite versucht nur die eigene Sichtweise durchzukämpfen.

Coaching im Verhaltens- und Haltungsbereich kann unterstützen, Ängste ab zu bauen und Eigenständigkeit und Selbststeuerung stärken.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.