Führungskräfte sind gewohnt, stark und souverän zu sein! Das ist Tradition: So lange es die Menschheit gibt, waren ihre Anführer stark, unantastbar und gesund! Darin liegt eine besondere Herausforderung in der gegenwärtigen Krisenzeit: Corona greift unsere Gesundheit an – persönlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich.

Das bedeutet für die Führungskräfte enorme Anstrengungen, um persönlich in guter Stimmung zu bleiben.

Meine Stimmung – Deine Stimmung – Unserer Stimmung

Die Stimmung der Führungskräfte wird zur Stimmung des Teams. Das ist ein Automatismus, da die Leitfigur mit ihrem Wertesystem, ihren Normen und ihren Emotionen den Teamspirit stark beeinflusst. Und zwar in so hohem Ausmaß, dass es den einzelnen Teammitgliedern nicht möglich ist, diesen Einfluss zu durchbrechen. Außer im Zuge eines Aufstandes oder einer „Meuterei auf der Bounty“. Das bedeutet eine große Verantwortung für Führungskräfte in Krisenzeiten. In diesen Zeiten ist es umso wichtiger, seine Bedenken, negative Gedanken und schwarze Zukunftsaussichten, zurückzuhalten. Sie sind ansteckend auf emotionaler und mentaler Ebene.

Nutzen Sie Ihren Einfluss, um Zuversicht und Optimismus hoch zu halten

Die gute Nachricht ist, dass unverbesserliche Optimisten heutzutage gesünder leben und damit ihr Team beflügeln können. Durchhalteparolen wie „Das schaffen wir schon.“, „Das wird schon.“, „Dafür finden wir eine Lösung.“, „Da halten wir jetzt zusammen.“, „Da gehen wir gemeinsam durch.“ – wirken banal, sind aber sehr wirkungsvoll. Genauso wirkungsvoll wie „Das hat alles keinen Sinn.“, „Das geht alles den Bach runter.“, „Ihr werdet schon sehen.“ oder „Das wird nie wieder.“.

Wir alle kennen beide Einstellungen. Die einen machen Mut, die anderen führen zur Resignation. Daher ist in Zeiten der Krise die Entscheidung für Führungskräfte hoffentlich offensichtlich und einfach: Wählen Sie die Einstellung, die Mut macht und Zuversicht stärkt. Ihre eigene Gesundheit und Ihre Teammitglieder werden es Ihnen danken!

Rosarote Brille und Pink Panther

Was aber, wenn man nur mehr mit der rosaroten Brille durch die Berufswelt geht? Das ist doch unverzeihlich – weil man so sein Team oder Unternehmen blindlings in den Abgrund führen kann? Ja, sachlich braucht es Realitätschecks, braucht es Überprüfungen der Einschätzungen und Gegenthesen, um möglichst sichere Entscheidungsgrundlagen auch in unsicheren Zeiten zu erzeugen. Emotional und mental braucht es Zuspruch, Optimismus und attraktive, neue Ziele, die Besserung versprechen. Warum sonst sollte man sich auf den Weg machen und Ideen unterstützen?

Woher Good Mood in Zeiten wie diesen nehmen?

Nie zuvor war es so wichtig und gleichzeitig so schwierig, optimistisch zu bleiben. Die gegenwärtigen Einschränkungen beruflich und privat laden dazu ein, sie zu hinterfragen, kritisch zu sein und sich aufzulehnen. Das ist wichtig, um wach und eigenverantwortlich zu bleiben. Gleichzeitig gilt es die eigenen emotionalen und mentalen Kraftreserven regelmäßig aufzutanken. Dazu dienen uns vor allem drei Quellen:

1. Bewegung 

Idealerweise an der frischen Luft und in der Natur. Das regt unseren Stoffwechsel an und wirkt beruhigend auf unser Gemüt. Zusätzlich kann man in den eigenen vier Wänden- zum Beispiel durch Tanzen, Hüpfen auf dem Zimmertrampolin, Training auf dem Ergometer oder Yoga – Bewegung praktizieren. Doch das „frische“ Luft schnappen und der Ortswechsel von drinnen nach draußen, ist in der Wirkung den internen Aktivitäten eindeutig vorzuziehen.

2. Atmung

Tiefe Atemzüge beruhigen und wirken negativen Emotionen entgegen. Sie lassen sich dadurch sogar „aus“- atmen! Das gelingt insbesondere mit der Bauchatmung: Hier hebt sich beim Einatmen die Bauchdecke – nicht der Brustkorb und die Schulterpartie.

3. Entspannung

Für die eigene gute Laune ist alles förderlich, was uns Entspannung und Gelassenheit bringt: die Lieblingsbeschäftigung, Musik hören, ein Buch lesen, routinierte Arbeit im Haushalt, Schlaf, Erholung etc.

Im Hier und Jetzt sein

Gedanklich ist es – um in guter Stimmung zu bleiben – absolut wichtig, gegenwärtig zu sein und zu bleiben. Die Beschäftigung mit dem Gestrigen ändert heute nichts mehr. Die gedankliche Beschäftigung mit der Zukunft ist derzeit sehr schnell sorgenvoll und düster.

Daher ist es wichtig, die Aufmerksamkeit in der Gegenwart zu halten, auf das was im Moment gerade zu tun ist. Das bringt uns in die vorteilhafte Situation, dass wir unser Bewusstsein auf das richten worauf wir Einfluss haben. Wir kommen ins Handeln und erleben uns nicht länger ohnmächtig und übervorteilt. Das gelingt anfangs oft nur kurz – immer wieder werden wir von unseren Gedanken in vergangene oder zukünftige Welten gebracht. Aber mit etwas Geduld und Übung funktioniert es immer besser, aus diesen Gedankenschleifen auszusteigen und sich auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren.

Glücksmomente sind Nahrung für Good Mood

Mit ein wenig geübter Aufmerksamkeit und Fokussierung ist es uns viel besser möglich, die positiven Ereignisse eines Tages zu bemerken. Kleine Glücksmomente im Alltag – wie das Erleben der aufwachenden Natur im Garten, im Park oder im Balkonblumenkasten. Das gemeinsame Abendessen im trauten Familienkreis – selbst als Videosession, wenn es derzeit nicht anders möglich ist. Der Videochat mit der besten Freundin, engen Familienangehörigen oder dem Team. Scherzen und Lachen miteinander im Bewusstsein, dass es wieder besser und anders werden wird. All das hilft, die Stimmung zu heben, sich aufzurichten und ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

Apropos Lächeln – selbst wenn uns gerade nicht danach zumute ist, die Mundwinkeln nach oben zu ziehen, kann bewusstes Lächeln helfen. Im ersten Moment fühlt sich das zwar etwas komisch und falsch an, doch kaum ein paar Sekunden oben gehalten, hellt sich unser Gemüt auf und das Lächeln wird stärker und authentischer. Der zusätzliche Blick in den Spiegel macht das überprüfbar und bringt möglicherweise sogar Humor ins Spiel. Denn wem ist nicht nach Lachen zumute, wenn er sich selbst dabei beobachten kann, wie sich sein Lächeln durch die Sorgenfalten stiehlt!

Seien Sie sich als Führungskraft bewusst, dass sich Ihre Teammitglieder an ihrer Stimmung bedienen. Ihre positive Energie richtet sie auf und stärkt sie. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Sie sich abends abgespannt und schwach fühlen und Sie Ihren eigenen Energiespeicher nicht mehr ausreichend auffüllen können oder Sie negative Emotionen überrollen. Hier kann es hilfreich sein, sich externe Hilfe zu holen. Das Persönlichkeits– und Gesundheitscoaching kennt sehr effektive Methoden, um sich rasch und umfassend wieder zu erholen.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.