Wie viele Emotionen sind angemessen im Arbeitsleben? Eine Frage, die sehr divers diskutiert werden kann. Die Aussagen reichen von „Weinen in Meetings, ist bei uns bei allen Teammitgliedern gang und gebe“ bis hin zu „Der professionelle Arbeitsauftritt verlangt, seine persönlichen Empfindungen hintenanzustellen.“

Wie so oft in unserer derzeitigen Meinungslandschaft liegen auch hier die Meinungen diametral gegenüber. Und die Entscheidung „wer hat recht“, ist bei den Verfechtern der jeweiligen Einstellung völlig klar: natürlich die eigene Position! Erst die differenzierte und komplexere Sicht von außen, führt eher zu Aussagen wie „Es kommt drauf an…“!

Wie man diesen Blick von außen gewinnt und Lösungen für alle Beteiligten findet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Komplexität richtig reduzieren

Grundsätzlich gilt, wie so oft in unserer komplexen Welt: Der allgemeine Wunsch nach Einfachheit führt zu einer radikalen Simplifizierung und damit zu unerlaubter Verallgemeinerung. In spezifischen Einzelfällen können daher diametrale „Aussagen“ zutreffen und demnach wahr sein. Falsch ist aber, sie zu „prototypischen Wahrheiten“ auszurufen!

Eine schrittweise Annäherung durchbricht den Tunnelblick

Ein kurzer theoretischer Exkurs könnte auf allgemeiner Ebene zu Annäherungen führen: Wurde das Dilemma für alle ausreichend beschrieben und die diametralen Standpunkte von den Parteien klar dargestellt, hilft es einen neuen Aspekt einzunehmen. Was wäre eine gute Form von „sowohl, als auch“?  Was wäre eine Idee, die beide Meinungen in einer Weise berücksichtigt und verbindet?

Ideen können übrigens manchmal besser kreiert werden, wenn man sich auch physisch bewegt und einen neuen Platz einnimmt – stehend oder sitzend. Hat man ausreichend Ideen zu einer verbindenden Lösung gefunden, ist es an der Zeit noch einen weiteren Aspekt zu beleuchten: Was wäre eine Möglichkeit für „weder das eine noch das andere“?

Oftmals führt dieser Blick auf das umstrittene Thema in eine Lösungsrichtung, die den Rahmen aufbricht und so vom spezifischen Einzelfall auf eine allgemeinere, generellere Lösungsebene führt. Aus dem Dilemma wird ein Tetralemma. Das vermehrt die Lösungsmöglichkeiten und unterbricht den Tunnelblick.

Mit Distanz zum Erfolg

Genügt das nicht? Dann darf man den Blick auf die Metaebene wagen! Dieser schaut auf das Dilemma, die Verbindung und das neue Andere. Er fragt: Wenn all dies nicht, was dann? Oftmals kommt es bei dieser Frage zu überraschenden Wendungen, zu einem Schmunzeln und einer Leichtigkeit, die die kämpferische Emotion des ursprünglichen Dilemmas löst.

Und wer in diesem Stadium gute Erfahrungen macht ist bereit für einen letzten, weiterführenden Schritt. Dieser wird mit der Fragestellung eingeleitet: Wenn all dies nicht (Hinweis auf das Tetralemma) und auch das nicht (Hinweis auf die Metaebene), was dann?

Und siehe da, der nochmalige Zugewinn an Distanz kann oftmals das übergeordnete Ziel auftauchen lassen. Das Grundlegende. Das worum es eigentlich geht. Und wenn dieses Ziel auftaucht, verliert oftmals das ursprüngliche Thema seine Brisanz.

Dieses Format, oftmals verwendet, sorgt mit Garantie zu neuen Erkenntnissen, Lösungen und vermag Emotionen zu lösen und zu entspannen. Ob im Alleingang ausprobiert oder unter fachkundiger Coachingbegleitung – Erfolg ist vorprogrammiert.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt