Es ist der Herbst, der uns alljährlich an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert: Die Natur befreit sich von jeglicher äußeren Pracht und zieht sich zurück. Auch der Kalender lässt uns spätestens an Allerheiligen über Geburt, Leben und Tod nachdenken. Unser beruflicher Alltag lässt uns oftmals aber vergessen, dass unser Leben zyklisch ist. Beruflich sind wir nämlich linear getaktet: Wirtschaftsjahr, Quartalsberichte, monatliche Tätigkeiten, Projektverlauf – alles auf Tag X ausgerichtet. Das Leben außerhalb der beruflichen Welt verläuft jedoch zyklisch: Tag und Nacht, Jahreszeiten, Ebbe und Flut, Ein- und Ausatmen. Fließende Übergänge, wobei das eine das andere bedingt. Die Abfolge ist fix vorgegeben. Das kann Trost geben, wenn wir mit dem Tod und der Vergänglichkeit – wie bspw. bei Verlust des Jobs, bei Insolvenz des Unternehmens, bei Tod von Kollegen und Angehörigen – in Berührung kommen. Was ist noch wichtig, um mit derartigen Verlusten zurecht zu kommen? 

1. Akzeptanz der Vergänglichkeit

Auch wenn es noch so schmerzt – Loslassen und Akzeptanz des Geschehenen ist unbedingt notwendig. Dabei helfen privat Familie und Freunde. Im Firmenumfeld unterstützen im Idealfall professionelle Coaches und Therapeuten. Damit Betroffene das Geschehenen akzeptieren braucht es Zeit und Verständnis des Umfeldes. Jeder Mensch hat dafür seinen eigenen Rhythmus und Zeitbedarf.

2. Trauerarbeit

Vor allem im Firmenumfeld wird die Trauerarbeit unterschätzt. Manchmal wird diese sogar übersprungen, weil die Tagesordnung zu schnell wieder aufgenommen wird. Wenn wir aber einen Verlust nicht betrauern können, sind wir emotional nicht in der Lage mit der Vergangenheit abzuschließen. Es muss angemessen Zeit eingeräumt werden, um das Geschehen gemeinsam zu besprechen und Aktivitäten anzusetzen, die dem Andenken und Erinnern beitragen. Bei Todesfällen im betrieblichen Umfeld ist jedenfalls die Begleitung durch einen Coach oder Therapeuten anzudenken.

3. Blick nach vorne

Es braucht gebührend Zeit um Abschied zu nehmen und zu trauern. Erst dann können wir uns sukzessive wieder dem aktuellen Geschehen zuwenden und zuversichtlich nach vorne blicken. Optimismus und Zuversicht werden von einem Urvertrauen ins Leben genährt. Dieses Grundvertrauen wieder herzustellen ist ein Prozess, der bei jedem unterschiedlich lange dauert.

4. Neuanfang

Ein erfolgreicher Neuanfang kann erst gelingen, wenn die Erlebnisse stabil verarbeitet und als Erfahrung nachhaltig abgespeichert wurden. Sie stehen somit für alle zukünftigen Geschehnisse als Ressourcen zur Verfügung und helfen, neue herausfordernde Situationen erfolgreich zu meistern. So können schwere Schicksalsschläge dazu führen, dass man durch sie als Person oder als Team stärker und reifer hervorgeht.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.