Und da ist sie wieder – die Zeit am Jahresanfang, in der wir unsere Vorsätze für das neue Jahr formulieren. Besonders beliebt sind folgende Vorsätze: aufhören zu rauchen, den Tag effizienter planen, weniger Zeit mit dem Handy verbringen, den Lebenspartner finden, abnehmen, mehr Sport betreiben, nach XY fahren, ein Haus bauen – Jahr für Jahr bleiben die Vorsätze bestehen. Aber wie können sie zur Realität werden? Zu all den Tipps und Ratschlägen, die zu diesem Thema speziell am Jahresanfang kursieren, können nachfolgende Anregungen aus dem systemisch-lösungsorientierten Denken neue Aspekte aufzeigen: 

1.  So tun als ob

Im Zuge einer systemisch-lösungsorientierten Fortbildung gab es vom Vortragenden Matthias Varga (Kibéd) einen Exkurs zum „Wünsche wahr machen“ – der Einstieg lautete: „Wenn du wissen willst, was du wirklich willst, dann achte auf das was du tust!” Der Wille zeigt sich in der Handlung. Nur wenn man es schafft seine Vorsätze auch in Handlungen umzusetzen, dann ist man am Ziel. Und wie kommt man nun ins Tun? Die Antwort lautete: Gehe über die Brücke „so tun als ob“! Bspw.: Was wäre, wenn du deinen Wunsch schon umgesetzt hättest? Was würdest du da tun? Was hast du als Erstes dafür getan? Und was dann?

2. Auf den Preis schauen

Wenn man es nicht schafft in die Gänge zu kommen, dann lohnt es sich „auf den Preis zu schauen“. Nein, damit ist nicht gemeint, dass man monatelang einen Fitness Club Beitrag bezahlt und trotzdem nicht hingeht, sondern es gilt dem „verdeckten Gewinn” des ungewünschten Zustandes auf die Spur zu kommen. Worauf müsstest du verzichten, wenn sich dein Vorsatz realisiert? Wer hätte davon einen Nachteil und wie würde sich dies auf dich auswirken? Welche Ängste hast du bezüglich des Wunschzustandes?

3. Es kann nicht sein, was nicht sein darf

Oder vielleicht stehen wir unseren Wünschen und Vorsätzen mit unserer Einstellung und Grundhaltung selbst im Weg. Denn, wenn wir im Grunde unseres Herzens davon überzeugt sind, dass ein gewisser Zustand nicht unseren Grundwerten und Ansichten entspricht, dann werden wir tief unter der Oberfläche einen Wunsch oder Vorsatz torpedieren. Weil: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“.

4. Nach dem Guten im Schlechten suchen

Dauert es vielleicht länger als gedacht deine Vorsätze umzusetzen, dann gilt es im gegenwärtigen Zustand nach dem Guten im Schlechten zu suchen. Welche Vorteile hat der gegenwärtige Zustand bzw. das gegenwärtige Verhalten? Was ermöglicht/bringt dir das im engeren und weiteren Sinn.

5. Loyalitäten aufdecken

Und zu guter Letzt die etwas eigenartige und schwierige Frage: Wem würdest du unähnlich werden, wenn du dir deinen Wunsch erfüllst? Diese ungewöhnliche, lösungsorientierte Frage deckt Loyalitäten auf, die wir oftmals unbewusst eingehen oder eingegangen sind. Sie binden uns aber an Zustände, die vielleicht früher mal nützlich waren, uns aber jetzt behindern.

Sollten wir durch die eine oder andere Frage uns selbst mehr auf die Schliche gekommen sein, dann sind wir einen Schritt weiter. Denn je besser wir uns selbst kennenlernen, umso besser können wir letztendlich das Leben führen, das wir uns wünschen. Um dabei rasch voranzukommen kann ein Coach mit seinen speziellen Methoden und Fragetechniken wirkungsvoll unterstützen.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.