„Nach Corona“ – haben Sie das auch schon in ihren E-Mails gelesen oder sogar selbst geschrieben? Weil es derzeit ohnehin nicht möglich ist, jene Dinge zu tun, die den persönlichen Kontakt mehrerer Personen bedürfen, nehmen wir die Krise gerne als Universalausrede, um unliebsame Tätigkeiten aller Art hinauszuschieben. Bestimmte Themen, Besprechungen, Weiterbildungen. Jetzt muss man sich erst einmal auf die veränderten Umstände konzentrieren, da bleiben doch keine Ressourcen übrig für etwas Neues. Alles wartet gespannt auf das Ende der Krise – und dann?

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Gerade weil jetzt alles etwas langsamer passiert, ist es nach der Krise umso wichtiger, als Unternehmen voll da zu sein. Die Krise sollte also nicht nur als zwangsbedingte Auszeit gesehen werden, sondern als Chance der Reflexion und der Anpassung. Im stressigen Tagesgeschäft hat man kaum Zeit, seine strategische Ausrichtung zu überdenken, Prozesse zu optimieren oder Strukturen zu überdenken und anzupassen, weil alles immer gleich geschehen muss. Neue Ideen und Entwürfe bleiben in Schubladen liegen und erblicken nie wieder das Tageslicht. Für die Umsetzung genau solcher Projekte ist nun die richtige Zeit.

Stillstand oder Überkompensieren?

Zwar kann man die aktuelle Krise als Zeit der Entschleunigung begreifen, doch bedeutet Entschleunigung gesundes Maßhalten und nicht Stillstand. Im kompletten Stillstand laufen wir Gefahr, in Erwartung einer ungewissen Zukunft jene Zeitfenster zu verschlafen, in denen wir diese Zukunft aktiv mitgestalten können. Versuchen wir hingegen, die Krise durch Nachtschichten und durchgearbeitete Wochenenden zu kompensieren, verlieren wir nicht nur die Lust an der Arbeit, sondern auch den Überblick und unsere Struktur.

Die goldene Mitte

Stattdessen ist jetzt die richtige Zeit, eine goldene Mitte aus täglichem Gestalten im mittleren Ausmaß und Zeit für Bewegung und Familie zu finden. Dieses tägliche Gestalten gibt uns letztlich Selbstbestimmtheit und Energie in der Krise, die durch Stillstand in unserem Kopf zu viel Raum einnimmt. Durch gezielten Fokus auf die Fragestellungen „Was ist jetzt wichtig?“ und „Wie viel Zeit kann ich dafür aufwenden?“ bewahrt man den Überblick. Wenn Sie noch Arbeitsinhalte haben, dann nutzen Sie den Vorteil, gefordert zu sein, geistig angeregt zu werden und nützliche Inhalte zu haben, aber achten Sie auf ein gut zu bewältigendes Pensum.

Zeit für Neues

Müssen Sie die gewohnten Arbeitsinhalte geraden suchen, dann überlegen Sie für sich, welche Beschäftigung Sie in guter Weise fordert und beruflich oder kreativ weiterbringt. Vielleicht entdecken Sie neue Geschäftsfelder für Ihr Unternehmen. Vielleicht sind es auch neue Facetten an sich, die plötzlich zum Vorschein kommen und die bald in Ihren gewohnten Arbeitsalltag integrieren – nach Corona.

Scheinbare Unterforderung kann Situationen besonders fordernd machen. Wenn Sie die Krise aktiv für Veränderung nutzen wollen, kann ein professioneller Blick von außen die nötigen Inputs liefern. Wir unterstützen Sie jederzeit in allen Coaching-Fragestellungen online im Video-Chat oder telefonisch.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt