Command & Control ist passé. Aus sind die Zeiten, wo Führungskräfte vordenken und anweisen und Mitarbeitende einfach nur umsetzen. Die starren Regeln der Ampelkreuzung werden abgelöst – der Kreisverkehr lässt Raum für eigenverantwortliche Entscheidungen innerhalb eines vorgegebenen Rahmens. Wir haben 6 Tipps für die Umstellung zusammengefasst!

New Leadership – die Ampelkreuzung wird zum Kreisverkehr

In vielen Bereichen stellte sich die Führungsarbeit wie eine Ampelkreuzung dar: starre Regeln ohne Ausnahmen brachten optimale Durchlaufzeiten und erhöhten Output. Für die betroffenen Mitarbeitenden bedeutete dies hingegen lediglich warten bis die Ampel von rot auf grün schaltete. Verschlief man den eigenen Slot, machten einen alle anderen durch lautes Hupen darauf aufmerksam. Nicht mal das Augenscheinliche ist erlaubt – selbst, wenn zur ruhigen Zeit kein Verkehr ist, muss man warten. Rechts abbiegen bei rot ist nicht erlaubt.

Was in den Produktionshallen lange Zeit gut funktionierte, war im Bereich der Angestellten schon immer unzureichend. Denkarbeit lässt sich nicht so punktuell abrufen, im engen Korsett von Regeln. Daher wurde das geistige Potenzial des Einzelnen beim Betreten des Firmengebäudes oftmals beim Portier abgegeben. Enge Vorgaben Anderer, deren Hintergrund sich einem nicht erschließt, sind schwierig zu befolgen. Ein Mitdenken und adaptieren ist ausgeschlossen, weil ja auch nicht erwünscht. Was für eine Potenzialverschwendung würde man heute sagen: die Aufgabenstellungen sind so komplex und herausfordernd, dass es die geistige Innovationskraft aller zur Lösungsfindung braucht!

Aber wie sollen alte Bahnen verlassen werden? Zum Beispiel, indem statt der Ampel ein Kreisverkehr installiert wird: das bedeutet, so wenige Regeln wie möglich als Rahmen für alle. So viel Eigenverantwortung des Einzelnen wie möglich innerhalb des Rahmens. Mitdenken und Mitwirken wird damit erforderlich. Jeder muss für sich auf das Verhalten der Anderen achten, sich anpassen und sich einbringen. Miteinander und sogar Füreinander!

Diese Art des Führens bietet und braucht Freiräume in den Rahmenbedingungen wie beispielsweise: hybrides Arbeiten – zu Hause, unterwegs und im Büro – abgestellt auf unterschiedliche Arbeitserfordernisse. Keine fixen Arbeitsplätze, sondern Arbeitszonen, die Konzentration, Austausch oder Kreativität fördern!

Neben dies Grundrahmenbedingungen braucht es aber eines ganz besonders: Führungskräfte, die sich trauen Neues zu wagen, ohne genau zu wissen, wie das denn gehen soll! Ohne es von vornherein zu Ende denken zu können. Führungskräfte, die den Anfang wagen und alle einladen, mitzudenken, mitzugestalten, mitzumachen. Selbstverständlich kann man es nicht allen recht machen, denn Differenzierung ist gefragt. Das wiederum ist von den Führungskräften auszuhalten. Es ist Prozessarbeit, die einer Zielsetzung folgt, und die Schritt für Schritt den Weg findet und die Betroffenen zu Beteiligten macht. Das ist gleichzeitig einfach und doch so herausfordernd!

6 Tipps für die Umstellung – was braucht es dafür?

Mindset Change

Einen Mindset Wechsel bei den Führungskräften und in Folge bei den Mitarbeitenden. Denn das „zulassen können“ der Führungskräfte braucht in Folge ein „sich einlassen können“ der Mitarbeitenden. Gegenseitiges Vertrauen ist essentiell. Nicht nur die Führungskraft hat ein Bild, dem alle blind folgen. Sondern die Führungskraft hat ein Ziel und der Weg dorthin ist offen und alle suchen ihn gemeinsam. An Weggabelungen werden Entscheidungen miteinander getroffen. Und nur wenn man sich nicht einigen kann, wird im Ausnahmefall zur Führungskraft eskaliert.

Kommunikationswechsel

Eine neue Art der Kommunikation – nämlich Führungskräfte, die fragen und zuhören können, statt nur Ansagen zu treffen. Und Mitarbeitende, die mitreden, ihre Gedanken aussprechen und auf das gemeinsame Ziel ausgerichtet sind, statt nur auf die eigene, maximale Nutzengewinnung aus zu sein.

Neue Rahmenbedingungen

Diese neu festgelegten Rahmenbedingungen müssen genügend Freiraum geben und Möglichkeiten bieten.

Mut zur Differenzierung

Nicht mehr Uniformität, sondern Vielfalt. Das ist im ersten Schritt natürlich viel schwieriger zu managen, weil man den Überblick nur mehr grob behalten kann und nicht mehr im Detail Bescheid weiß. Doch es macht sich bezahlt!

Lösungsorientierung

Die bisherige Analyse versuchte zu verstehen, was genau passiert ist. Dafür ist heute weder genug Zeit, noch lässt sich die Vergangenheit weiterhin in die Zukunft fortschreiben. Zu wenige Parameter bleiben aufrecht – zu stark und wesentlich sind die Veränderungen. Daher gilt es, sich auf Lösungen zu konzentrieren, eigene Ideen zu entwickeln, out of the box zu denken.

Balance

Nicht von einem Extrem ins andere fallen, neue schritte wagen, sich etwas zutrauen. Das alles getragen vom Wissen und den Erfahrungen, die man sich angeeignet hat.

Setting

Wie können Führungskräfte lernen, den eigenen Mindset zu verändern, sich Fragetechniken anzueignen und damit neu zu führen und den neuen Anforderungen, Erwartungen und Wünschen gerecht zu werden? Indem sie sich in Lernsituationen begeben, die den geeigneten Mindset adressieren wie beispielsweise: systemisch lösungsorientiertes Denken.

Unser New Leadership Kurzlehrgang bietet in 4 Tagen mit 4 verschiedenen Coaches einen umfassenden Einblick in eine neue Führungshaltung, interessante Fragetechniken und Coachingmethoden, die geeignet sind, den Paradigmenwechsel vom Command & Control zu New Leadership zu unterstützen! Das besondere Setting von nur vier Teilnehmern lässt viel Raum für eigene Beispiele und deren Lösungsfindung durch gemeinsames diskutieren, reflektieren und probehandeln.