Für viele Mitarbeiter geht es in den nächsten Wochen zumindest tageweise zurück ins Büro. Haben Führungskräfte meist doch überwiegend die Stellung gehalten, waren viele Mitarbeiter im Home-Office. In manchen Unternehmen oder Abteilungen sogar schon seit Sommer oder noch länger durchgehend. Bei vielen ist schon eine gewisse Vorfreude vorhanden, endlich wieder Kollegen zu treffen. Dennoch fällt einigen, vor allem wenn sie eine lange Zeit durchgehend im Home-Office waren, der Schritt wieder ins Büro zu gehen, auch schwer.

Erschöpfung macht sich breit

Über den Lockdown, vielleicht auch ein wenig durch die Frühjahrsmüdigkeit, hat sich bei manchen von uns eine mentale und emotionale Ermüdung eingestellt. Wir können sie bei uns selbst durch ein längeres Schlafen am Morgen, eine gewisse Lustlosigkeit, einer Gereiztheit oder einer leichten Neigung zu negativen Gedanken und Gefühlen wahrnehmen. Auch ansonsten recht optimistische und positive Persönlichkeiten berichten über dieses Phänomen. Es fällt schwer, sich zu motivieren und tatkräftig oder kreativ zu sein. Die Freude auf die Kollegenschaft und den Austausch ist zunächst hilfreich, um einen Anfang zu machen. Doch einige werden merken, dass es größere Mühe macht die gewohnte Leistung zu erbringen.

Was kann man tun, um aus dem Lockdown-Schlaf zu erwachen?

Hilfreich ist, die kleinen Freuden zu genießen und dies wenn möglich täglich. Der Zeitaufwand hierfür kann im 10 Minutenbereich liegen. Erlaubt ist alles, was das gegenwärtige „Sein“ erlebbar macht. Ein kurzer Spaziergang in der Abendsonne, eine Tasse Tee mit Blick aus dem Fenster in die Ferne, gute Musik, ein entspannendes Bad etc. Genuss sollte ohnehin täglich gelebt werden. Diese Momente unterstützen dabei, im Hier und Jetzt zu sein, also gegenwärtig zu werden. Wenn man Lustlosigkeit, Erschöpfung oder andere negative Gefühle spürt, können diese Genussmomente zur Kraftquelle werden. Negative Gedanken werden durch das gegenwärtige Genießen dann so ganz nebenbei vertrieben.

Die Challenge Long Covid

Ein noch stärkerer Zustand, jedoch dem gerade beschriebenen sehr ähnlich, ist im Fatigue-Syndrom als Teil von Long Covid beschrieben. Unter Long Covid subsumiert man Symptome, die 2-12 Wochen (die Zeitdauer ist noch nicht einheitlich definiert) oder länger nach einer Covid-19 Erkrankung bestehen. Neben einer Vielfalt an körperlichen Symptomen zählt auch ein emotionaler und mentaler Zustand der Erschöpfung, umschrieben als Fatigue-Syndrom zu den Folgen von Long Covid. Ein Fatigue-Syndrom kann auch bei leichten Verläufen entwickelt werden und leider auch noch sehr lange Zeit nach Abklingen der akuten Erkrankung weiter bestehen.

Mit einem mentalen und emotionalen Erschöpfungszustand ins Büro zu gehen gestaltet sich schwierig. Das Home-Office mag hier Vorteile bieten. Mehr selbstbestimmte Pausen etwa oder weniger Ablenkung durch Großraumbüro Aktivität etc. Dennoch möchten Mitarbeiter, die beziehungsorientiert sind, lieber ins Büro kommen. Es gilt diese Mitarbeiter gut in Empfang zu nehmen und sie bestmöglich zu stärken.

Auch Führungskräfte müssen jetzt Energie tanken

Was können Führungskräfte tun, um die Motivation bei Ihren „Rückkehrern“ zu heben, die Energie hochzuhalten und sie zu begeistern? Dies gestaltet sich vor allem dann besonders schwierig, wenn man als Führungskraft selbst gerade mentale und emotionale Müdigkeit spürt. Ein Retreat kann helfen, die eigenen Batterien wieder aufzuladen. Auch NLP Techniken können hier hilfreich sein, oder Sie machen sich im Einzelcoaching fit für den Büroalltag. Denn seine Mitarbeiter begeistert man am meisten, indem man sie mit der eigenen Begeisterung ansteckt.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.