Innovation ist die Realisierung einer neuartigen, fortschrittlichen Lösung. Aber kann diese in Unternehmen verordnet bzw. aufgetragen werden? Und von wem an wen? Das Topmanagement dem Mittelmanagement oder das Mittelmanagement den Mitarbeitern? Oder reicht es sogar schon aus, eine Innovationsabteilung zu haben, die sich damit befasst? Ganz im Gegenteil: Den Grundstein für Innovationen im Unternehmen zu legen, ist die Aufgabe des modernen Topmanagements.

Innovation braucht Offenheit, Toleranz und Neugier

Innovation ist in erster Linie eine Haltungsfrage. Was sich das Topmanagement nicht vorstellen kann, ist auch für das Unternehmen nicht möglich. Schließlich werden die Ressourcen von ganz oben zur Verfügung gestellt. Daher ist es unumgänglich, dass das Topmanagement offen, tolerant, neugierig Trends und Entwicklungen gegenüber eingestellt ist. Es ist die Aufgabe eines erfolgreichen Topmanagements darüber nachzudenken, wie sich Innovationen auf das eigene Unternehmen umsetzen lassen. Es handelt sich dabei um eine Kernaufgabe, die nicht delegiert werden kann. Sich an fremde Branchen und deren Entwicklungen zu orientieren, mit vielen Menschen zu sprechen und auch der Kritik im eigenen Unternehmen Gehör zu schenken kann dabei unterstützen.

Innovation braucht zukunftsorientiertes Denken

Der Mythos, dass Topmanager am Zenit angekommen sind, hält sich hartnäckig. Demzufolge ist keine Weiterentwicklung mehr möglich oder erforderlich. Der jahrelange Aufstieg war mühsam, aber jetzt kann der Gipfelsieg genossen werden, oder? Lebenslanges Lernen und Weiterentwicklung istim Topmanagement für ein langfristiges Bestehen des Unternehmens essentiell. Wenn durch das Topmanagement die Zukunft des Unternehmens nicht erdacht werden kann, dann wird es für das Unternehmen mittel- und langfristig keine erfolgreiche Zukunft geben. Das Topmanagement muss nicht bis ins kleinste Detail alles ausarbeiten, darum kümmern sich anschließend die Mitarbeiter. Führungskräfte geben aber die notwendige Orientierung und Ausrichtung. Sie zeigen, wohin die Reise geht und warum sie für das Unternehmen wichtig ist.

Innovation braucht Begeisterung und Mut

Ein neuer Typ von Topmanagern ist gefragt! Nicht mehr der Patriarch, der als wohlwollendes Oberhaupt für alle denkt und lenkt, der sich zwar um das Wohl seiner Mitarbeiter sorgt, aber dafür absolute Treue und Gehorsam erwartet. Sondern der Visionär, der auf der Suche nach Weiterentwicklung an neuen Ideen Gefallen findet und der mit seiner Begeisterung und Passion seine Mitarbeiter ansteckt. Im Topmanagement ist Charisma gefragt, Wertschätzung für die Kraft der Umsetzung, Demut vor der Vergänglichkeit, Mut für Unbekanntes und Neugierde für Neues. Der Wille zur persönlichen Weiterentwicklung durch Lernen ist elementar. Darauf basiert der Wille zur ständigen Erneuerung des Unternehmens.

 Neue Anforderung an das Topmanagement

Die genannten Anforderungen zeigen, dass Reflexionsarbeit, Diskussion und Rückzug Arbeits- und Lernmethoden sind, die für das Topmanagement unerlässlich sind. Auszeiten, Retreats, Strategieklausuren und -tagungen, laufendes Sparring mit externen Business Coaches, Konferenzen, Messen und Arbeit in externen Gremien stellen die geeigneten Unterstützungen dar, um diese herausfordernde Aufgabe in sich rasch verändernden Zeiten beständig erfolgreich meistern zu können.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.