Sind folgende Aussagen wahr oder falsch? Oder bloß Stereotype, weil wir das Frauenbild, das Männerbild, die Generation X oder den Weisen-Rat so abgespeichert haben? Das wird viel diskutiert, oftmals beschrieben und es gibt überzeugte Vertreter all dieser Meinungslager. 

Frauen in Führungspositionen sind die besseren Führungskräfte, weil ihnen generell mehr Einfühlungsvermögen und sozial-kommunikative Fähigkeiten zugesprochen werden.

Männer in Führungspositionen sind die besseren Führungskräfte, weil sie für Durchsetzungsvermögen und Härte stehen und die braucht es, um unbeliebte Entscheidungen treffen zu können.

Junge Führungskräfte sind die besseren Führungskräfte, weil sie die neuen Technologien besser beherrschen und somit die Komplexität und Geschwindigkeit besser managen können.

Senior-Führungskräfte sind die besseren Führungskräfte, weil sie über einschlägige Erfahrungen verfügen und somit besonnener und souveräner agieren, was bei zukunftsweisenden Einschätzungen eine Kernkompetenz darstellt.

Und in diesen Diskussionen über Diversität gibt es keinen Gewinner. Sondern „Mixed Teams“ ist die alles entscheidende Antwort. Frauen, Männer, Juniors und Seniors – jeder soll zum Zug kommen! Unbefriedigende Antwort, da manchmal der „Eine“ für das höchste Amt, die höchste Funktion gesucht wird? Okay, aber dann gilt es sehr pragmatisch vorzugehen:

Die Basis bildet das Führungskompetenzprofil

Die Führungsrolle selbst mit ihren Aufgaben und den daraus resultierenden Kompetenzen zeigt sich grundsätzlich sehr geschlechts- und altersneutral: Es werden beispielsweise Durchsetzungsstärke und Einfühlungsvermögen (eher männliche und weibliche Eigenschaften), Innovationsstärke und Besonnenheit (eher Junior- und Senioreigenschaften) benötigt. Also ein Mix aller möglichen Gendereigenschaften.

Eine grobe Auflistung von notwendigen Führungskompetenzen für eine Führungsfunktion sieht beispielhaft folgendermaßen aus:

  • Fachwissen: Betriebswirtschaft, Organisationsentwicklung, Unternehmensführung, Human Ressources, Sales
  • logisch-analytisches Denkvermögen
  • Pragmatismus
  • strategische Fähigkeiten
  • Komplexität beherrschen
  • Zahlenorientierung
  • Einfühlungsvermögen
  • Kommunikationsstärke
  • Konfliktfähigkeit
  • Kontakt-Beziehungsfähigkeit
  • Partnerschaftlichkeit
  • Authentizität
  • Ehrbarkeit
  • Mut und Zuversicht
  • Selbstsicherheit
  • Leidenschaft
  • Ausgeglichenheit
  • Überzeugungskraft
  • Innovationskraft
  • Besonnenheit

Es wäre anmaßend diese in weibliche und männliche, junior und senior Eigenschaften zu trennen. Kennen wir doch alle Männer und Frauen, Junge und Alte in Führungsfunktionen, die sowohl das eine als auch das andere verkörpern – je nach Persönlichkeit und Talent. Also wäre es angebracht, die Geschlechterdiskussion und Altersfrage mit einer Führungspersönlichkeitsdiskussion zu ersetzen.

4 Arten von Führungskräften die es endgültig gilt los zu werden

  1. Der Tyrann hat jahrhundertelang mit Dominanz geführt: Sich selbst zu erheben, indem andere erniedrigt werden. Dies ist ein Führungsverhalten, das leider die Jahrhunderte überdauert hat und bis heute teilweise in Chefetagen praktiziert wird.
  2. Der Coach, der als Trainer das Beste aus seinem Team herausholt, indem er es körperlich und mental an seine Grenzen führt. Er ist dabei auch sehr bestimmend und dominant, denn nur er alleine weiß wie es geht und was richtig ist.
  3. Der Experte, der inhaltlich alle Probleme löst – unerreichbar in seinem Wissen – wird zur Führungskraft befördert. Still nach dem Motto: Lehrling – Geselle – Meister. Und die Meisterstufe ist immer die des Chefs.
  4. Der Direktor der den Laden laufen lässt, sich intern nicht einbringt, sondern sich selbst und sein Netzwerk pflegt – zum persönlichen Nutzen in erster Linie und für den Unternehmensnutzen in zweiter Linie.

Das sind alte Führungsmuster aus vergangenen Zeiten, die es gilt, endlich endgültig los zu werden.

Neue Führungskräfte braucht das Land

Stattdessen braucht es neue Führungspersönlichkeiten, die ehrbar, ergebnisorientiert, mutig und verantwortungsbewusst sind.

Wenn Sie Ihre Führungsmuster genauer kennenlernen wollen, müssen Sie den Dingen auf den Grund gehen: Was treibt Sie an? Im Coaching können Sie eine Antwort darauf finden und Sie erhalten Aufschluss darüber, woraus sie Ihre Motivationsschübe ziehen oder auch was Sie in Stress versetzt. So lernen Sie Ihre Führungsmuster kennen und zu verbessern.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.