Klassisches Führungsmanagement wird immer stärker von flexiblen Modellen und Arbeitsweisen abgelöst. Neue Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt verändern konventionelle Strukturen. Home-Office Lösungen, flexiblen Teilzeitanstellungen sowie agilere, selbstorganisierte und eigenverantwortlichere Arbeitsorganisationen sind Konzepte, die die klassische Führung auf den Kopf stellen.

Was also bedeutet Führung heute? Lassen sich die Kollegen denn noch Führen? Um am Puls der Zeit zu bleiben, ist auch das Konzept der Führung neu zu strukturieren. Dazu stellt sich die grundlegende Frage: Braucht es überhaupt noch Führungskräfte und wenn ja, was ist ihre Aufgabe?

Erfolgreich in die Zukunft leiten: 4 Führungskräfte die es dafür braucht

  1. Fachliche Führung im Team: Fachliche Führungskräfte sind nicht mehr notwendig. Also jene, die alles, und immer wissen wie es geht und dann die Umsetzung anweisen. Was es jedoch nach wie vor braucht, sind Experten, die Spezialwissen haben und dieses dem Team und Kollegen zur Verfügung stellen. Die fachliche Führung übernimmt das Team gemeinsam. Die Teamkollegen diskutieren in kurzen Zeitintervallen gemeinsam die fachlichen Fragen, teilen Ihre Expertise und entwickeln und entscheiden gemeinsam Lösungen.
  2. Operative Führungskraft: Es braucht operative Führungskräfte, die dem Team ideale Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. Einerseits auf der organisatorischen Seite: Ziele, die die gesamte Unternehmensausrichtung unterstützen, flüssige Prozesse ermöglichen sowie moderne und ausreichende Ressourcen. Andererseits auf der Mitarbeiter-Seite: State-of-the-Art-Ressourcen und Weiterentwicklungsangebote, die die Entwicklung und Förderung des Einzelnen und des Teams forcieren.
  3. Taktische Führungskraft: Für den Fokus auf bereichsbezogene und bereichsübergreifende Prozess- und Systemoptimierungen sind taktische Führungskräfte nötig. Diese sind überdies wichtig, um durch Standardisierung und Digitalisierung, Einsparungspotenziale zu heben und Qualitätsstandards zu sichern.
  4. Strategische Führungskraft: Um das Gesamtunternehmen für zukünftige Markt- und Kundenanforderungen fit zu machen sowie zu halten, braucht es strategische Führungskräfte.

Der Schritt vom Kollegen zur Führungskraft, bedeutet somit nach wie vor den herausfordernden Schritt aus der Fachlichkeit, hin zur Organisations- und Menschenführung: Planung, Steuerung, Kontrolle, Empathie, Begeisterungsfähigkeit, Kommunikation und Entscheidungsstärke sind Kompetenzen, die Wissensdrang, Detailorientierung, Selbstorganisation und Eigenverantwortung ablösen.

Die eigene Haltung und Einstellung adaptieren

Damit zeitgeistiges Führen sowie Veränderung im Führungsmanagement glückt, muss die persönliche Sichtweise angepasst werden. Diese drei wichtigen Veränderungen sind daher im Mind-Set vorzunehmen:

  1. Ganzheitliche Denkweise: Weg von der eigenen Gewinn- und Nutzenorientierung hin zu unternehmerischen und gesamtheitlichen Denken.
  2. Lösung im Zentrum: Weg von der Problemorientierung hin zur Lösungsorientierung.
  3. Just Relax: Weg von der emotionalen Achterbahn hin zur dauerhaft stabiler Gemütslage: gelassen, optimistisch, zuversichtlich.

Für einen gelungenen Wandel im Mind-Set, braucht es reflexive Selbsteinschätzung und authentische neue Denkmuster. Einschlägige Ausbildungen zu systemisch-lösungsorientierten Denken oder Business NLP und Einzelcoaching helfen bei diesem wesentlichen Schritt und vermeiden das Lernen durch Versuch und Irrtum. Die neue Führungskraft erntet dafür sukzessive den Respekt und die Anerkennung ihrer Mitarbeiter.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.