Fenstertage, Zwickeltage, Brückentage – Jene Tage zwischen Feiertagen und Wochenenden werden je nach Region unterschiedlich genannt. Unterschiedlich ist auch die Nutzung dieser Tage: zur Erholung, zum Aufholen liegengebliebener Arbeit oder sogar zur Reflexion. 

Eine Studie aus dem Jahr 2013 besagt, dass nur 16 Prozent aller befragten Arbeitnehmer jeden Fenstertag als Urlaubstag nutzen. Rund 39 Prozent nehmen sich abhängig vom vorhandenen Arbeitspensum frei. Für viele ist ein Fenstertag also eine Gelegenheit Liegengebliebenes abzuarbeiten. Der Fenstertag bietet sich dafür gut an, da weniger Kollegen im Büro sind, das Telefon seltener klingelt, keine Termine geplant sind und man dadurch in Ruhe und konzentriert Inhalte abarbeiten kann.

Kreativer Schaffenstag als Alternative zu Urlaub und Arbeit

Wenn der Fenstertag schon nicht zur Erholung genutzt werden kann, dann zumindest zur Planung und Generierung von Visionen – zum kreativen Schaffen und zur Reflexion: Warum sind denn überhaupt Dinge liegengeblieben? Natürlich kann es dafür gute Gründe geben: Beispielsweise ein kurzfristig vermehrter Arbeitsaufwand aufgrund eines Projekts oder der Kompensation eines Ausfalls. Wie das Wort kurzfristig schon andeutet, blieben dann aber noch sechs weitere Fenstertage im Jahr 2017 für kreatives Schaffen oder Erholung. Wie kommt es dann dazu, dass einige Führungskräfte überzeugt sind, jeden Fenstertag arbeiten zu müssen?

Fehlende Organisation verhindert Urlaub an Fenstertagen

Auch eine Ressourcenknappheit kann der Grund sein, warum an Fenstertagen Arbeit aufgeholt werden muss. Diese sollte aber mittel- spätestens langfristig aufgelöst werden. Häufiger als gedacht ist nicht ein Mangel an Personal oder die Last einer Deadline der Grund für das Nacharbeiten von liegengebliebenen Aufgaben, sondern eine fehlende Organisation.

Vielleicht kennen viele folgendes Beispiel: Privat stapeln sich Rechnungen in einer Schublade. Sie sind nicht sortiert und nicht in Ordner abgelegt. Jeder Kaufbeleg, den man zu Garantiezwecken aufbewahren sollte, wird dem Stapel hinzugefügt. Kommt es zu einem Garantiefall wird erheblich viel Zeit für die Suche nach dem besagten Beleg aufgewendet. Mag sein, dass privat so selten etwas gesucht wird, dass es meist ökonomischer ist, Belege nicht abzulegen. Für das Unternehmensumfeld gilt jedoch, alles was sofort in (virtuelle) Ordner sortiert wird, findet sich leichter und verhindert Berge an unerledigten Zetteln, E-Mails im Posteingang oder ähnlichem. Wer Unterstützung benötigt das eigene Tun zu strukturieren, der kann im Coaching diverse Methoden zur Organisation erlernen.

Mythos Zeitmanagement – Selbstmanagement führt zum Ziel

Viele glauben mit einem besseren Zeitmanagement würde weniger unerledigt bleiben. Der Tag hat jedoch nie mehr als 24 Stunden. Ein Zeitprotokoll kann helfen herauszufinden, ob die Tageslebenszeit zur eigenen Zufriedenheit verteilt ist oder es einer Umverteilung bedarf. Die wenigsten zaubern nach einer solchen Analyse jedoch den benötigten Wert X an extra Arbeitsstunden hervor. Außerdem gibt die Zeitmanagement Analyse keinen Hinweis darauf, wo die Planung, Organisation, Motivation oder Zielgerichtetheit verloren geht. Es handelt sich also weniger um Zeitmanagement als um Selbstmanagement. Wir unterstützen Sie im Coaching auch bei ihrem Selbstmanagement, damit Sie den nächsten Fenstertag entweder im Urlaub oder als kreativen Schaffenstag nutzen können.

Hinweis: Bei personenbezogenen Bezeichnungen wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Bezeichnung gewählt.